montanaberlin zeigt:
Esther Horn - light rider
17.11. - 2.12.2006
Eröffnung Freitag, 17.November 2006, 19h
Malerei / Zeichnung
Esther Horn, Tankstelle 2004
In ihren jüngsten Arbeiten erschließt sich die Malerin mit dem Sujet nächtlicher Tank-
stellen neue Bildräume und thematisiert Licht als eine weitere Gesetzmäßigkeit für
Wahrnehmung: Sie konfrontiert in ihren gemalten Nachtstücken Natur und konstruier-
ten menschichen Lebensraum. Strahlend helle „gasstations“ durchleuchten wie gigan-
tische Lichtinstallationen die Nacht. Als faszinierende Fremdkörper fressen sich die
Lichter in die nächtliche Landschaft. Im Gegenzug dringt jedoch auch die Natur in die
sterilen Lichtinseln des technischen Fortschritts: Hunde, Wölfe, Menschen erscheinen
im gleißenden Licht wie archaische Wesen, die die Spannung der Szenerie auf den
Punkt bringen.
Esther Horn, Nacht fading I + II, 2006
Dadurch verlagert sich die gemalte Situation auch in einen unwirklichen, traumhaften Zu-
stand, der einer verblassenden Erinnerung.
In einer anderen Serie nächtlicher Landschaften erschaffen knapp beleuchtete Szenari-
en vieldeutige Situationen zwischen Polarlandschaft, schattenhaftem Niemandsland und
Baustelle. Die Orte erscheinen desolat: leere Brachflächen, Bauwagen, parkenden Au-
tos oder Häuserzeilen. Das Licht verselbständigt sich, die Dinge lösen sich zunehmend
auf, und damit die Gewissheit von Realität, Wahrnehmung.
Esther Horn, Nacht polar, 2006
Esther Horn, Nacht polar, 2006